In einer Zeit, in der sich viele Schulen gegen ein Skiprojekt entscheiden oder lange bestehende Projekte nicht mehr fortführen – Hauptgründe dafür sind die jedes Jahr steigenden Reisekosten sowie sicher das Thema Umweltschutz – hat sich auch das THG die Frage gestellt, ob das im Kernlehrplan verankerte Bewegungsfeld „Gleiten, Fahren, Rollen“ weiterhin durch das an der Schule seit vielen Jahren übliche Skifahren in den Alpen Österreichs abgedeckt werden soll. Um ein möglichst breites Meinungsbild zur Skifahrt einzuholen, wurde die gesamte Schulgemeinde (Schülerschaft, Lehrkräfte, sowie Eltern) befragt, ob das Projekt weiter Bestand haben soll. Eine deutliche Mehrheit entschied sich dafür und so machten sich vom 26.01. – 03.02. die gesamte Jahrgangsstufe 10 mit über 100 Schülerinnen und Schülern und ihre begleitenden Lehrpersonen, die am THG gleichzeitig auch als SkilehrerInnen fungieren, auf den Weg in das schöne Ahrntal mit den Skigebiet Speikboden und Klausberg.
Nach den durchgängig sonnigen Skitagen, gab es zunächst Zeit für ausreichende Erholungspausen, ehe in diesem Jahr ein Novum auf dem Programm stand: der Entertainment Cup. Drei Abende standen hier unter einem besonderen Motto, unter dem die Klassen gegeneinander antraten: Eine Modenshow sollte Skimode der Zukunft präsentieren. Der Trend geht hier – folgt man den Interpretationen der jungen THG-DesignerInnen – klar in Richtung Digitalisierung, z.B. durch Helme mit stetigem W-LAN Empfang. Aber auch auf den fortschreitenden Klimawandel ist man durch Skier, die auf Sand fahren können und Badeshorts statt Skihose perfekt vorbereitet. An einem weiteren Abend sorgte eine Playback-Performance für Stimmung und ein Quizabend entschied letztendlich den Entertainment Cup.
Nach einer Nachtfahrt mit dem Bus dient der erste Tag traditionell dazu, erst einmal anzukommen, das Skimaterial auszuleihen, den Ort zu erkunden und sich in der für zahlreiche Schülerinnen und Schüler neuen Umgebung (den Bergen) zurecht zu finden. Ansonsten galt es, Kraft zu tanken für die kommenden sechs Skitage, an denen der Großteil aller Schülerinnen und Schülern eine für sie völlig neue Bewegungserfahrung machen sollte. Schnell stellten sich auf der Piste auch die ersten Lernerfolge ein und aus den Gesprächen während den Mittagspausen im Bergrestaurant war schnell herauszuhören, dass es schon mächtig stolz machen kann, die eine Piste nun (auch) fahren zu können, die gestern noch unbezwingbar erschien. Um jede/n Schüler/in bestmöglich auf den zwei Brettern zu fördern, wechselten die Skigruppen täglich. Dies hat sich in den letzten Jahren mehr als bewährt, lernt sich doch so die gesamte Stufe einerseits noch besser kennen, andererseits bietet es aber auch die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler stets mit jenen Gruppen fahren zu lassen, in denen sie sich weder unter- noch überfordert fühlen. Schön zu sehen ist, dass jene, die bereits vor dem Skiprojekt sicher Skifahren konnten, immer wieder großen Spaß daran haben, ihren MitschülerInnen beim Erlernen der neuen Sportart zu helfen. In vielen Situationen geht es eben auch im Skigebiet nur gemeinsam und dies erfahren alle TeilnehmerInnen des Projekts täglich.
Ebenfalls neu in diesem Jahr war ein Besuch der gesamten Jahrgangsstufe in einer ortsansässigen Schule, in der vom Tourismusverein St. Johan über das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit im alpinen Bergsport gesprochen wurde. Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass eine Region, die so derart Abhängig vom Tourismus ist, größte Schwierigkeiten hat, echte Nachhaltigkeit den eigenen Gewinnabsichten durch den Tourismussektor vorzuziehen.
Wie immer verging eine Woche voller neuer (sportlicher) Erfahrungen sowie neu geknüpfter Kontakte viel zu schnell. Eine Umfrage im Anschluss an das Skiprojekt ergab, dass über 90% der Schülerinnen und Schüler gerne erneut für ein Skiprojekt in die Berge aufbrechen würden. Dies ist für 2025 allerdings dem aktuellen Jahrgang 9 vorbehalten.